Eine gesunde Identität

Kürzlich unterhielt ich mich mit einem Mann, der jahrelang Pastor war, nun aber eine Praxis für Lebens- und Gesundheitsberatung und Coaching führt. Er meinte, dass er in seinen Beratungen selten Menschen begegne, die eine verankerte Identität in Christus haben und dementsprechend leben, obwohl er sehr viele Christen berate. Er sieht das als Hauptursache für viele Probleme. Er bemängelt, dass der Prozess zu einer gesunden Identität in unseren Gemeinden kaum stattfinde. Solche Aussagen stimmen mich nachdenklich.
Unser Jahresthema «Willkommen daheim» hat sehr viel mit Identität zu tun. Durch den Glauben an Jesus Christus dürfen wir uns mit Recht «Tochter bzw. Sohn des Vaters im Himmel» nennen (Johannes 1,12). Wir sind Hausgenossen Gottes (Epheser 2,19). Das Christsein definiert sich nicht über die Einhaltung von Gesetzen und Ordnungen, sondern durch die Zugehörigkeit zur Familie Gottes. Wer bei Gott Heimat gefunden und die Stellung als Sohn bzw. Tochter Gottes eingenommen hat, lebt erfrischend anders. Es ist die Grundlage für die Veränderung in das Bild Gottes. Wer weiss, wer er oder sie in Christus ist, hat viele Vorzüge:
- er/sie muss sich nicht mehr in den Mittelpunkt stellen, um Anerkennung zu bekommen. Die ist nämlich von höchster Stelle legitimiert schon da.
- er/sie muss nicht mehr um sein Recht kämpfen, sondern kann anderen dienen und sich sogar zwischendurch übervorteilen lassen.
- er/sie muss nicht mehr nehmend, sondern kann nährend für andere sein.
- er/sie kann die Menschenfurcht ablegen, weil Furcht nicht in der Liebe ist.
- er/sie erlebt keine Minderwertigkeitsgefühle, weil er/sie in einer Gruppe nicht dazugehört.
- er/sie muss nichts aus Gruppenzwang tun, was er/sie nicht will, weil er/sie in sich ruht.
- er/sie ist ein sehr anziehender Mensch, mit dem man es gerne zu tun hat.
Und noch einmal spreche ich es uns zu: «Aber ihr seid anders, denn ihr seid ein auserwähltes Volk. Ihr seid eine königliche Priesterschaft, Gottes heiliges Volk, sein persönliches Eigentum. So seid ihr ein lebendiges Beispiel für die Güte Gottes, denn er hat euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen» (1Petrus 2,9). An dieser Wahrheit lässt sich nicht rütteln. Nehmen wir sie tief in unsere Herzen hinein!
Vorwort aus der seetal chile Poscht 12/19
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Wie wahr. Und doch tut es gut es immer wieder zu hören. Dass nimmt auch viel Stress weg. Kein Vergleichen, einfach sein in der Gegenwart Gottes. 🙂
Ich frage mich wie gelang ich dahin meine Identität einzig aus Gott heraus zu leben. Wir sind doch so sehr von dieser Welt beeinflusst. Vielleicht ist gerade jetzt diese Zeit (Coronakriese) auch eine Chance einen Schritt näher in diese gottgewollte Identität zu finden. Ich wünsche mir und uns allen, dass ich die Lügen Satans erkenne die mich daran hindern in die wahre Identität zu gelangen. Lieber Matthias, danke für deine Gedanken.