Christsein
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Kürzlich hat mich jemand aus der seetal chile auf folgenden Text von Maria Hüsing aufmerksam gemacht:
Mit Kummer vertraut sein, doch ohne Bitterkeit leben
an sich zweifeln, doch nicht verzweifeln
die Verborgenheit Gottes schmerzlich empfinden
und dennoch hoffnungsvoll glauben
um die eigene Schuld wissen und doch in der Gnade stehen
manches entbehren und doch alles haben
ich nenne es Christsein
Maria Hüsing nennt es Christsein. Ich würde es reifes Christsein nennen. Diese Worte erinnern mich an das Gebet von Franz von Assisi, das wir jeden Sonntag vor der Predigt hören. Als Christen leben wir in vielen Spannungsfeldern, die sich oft nicht auflösen lassen. In der Elektrizität ist Spannung eine Voraussetzung, dass Strom fliesst. Reifes Christsein kann die Spannungen des Alltags positiv und produktiv nutzen. Die Verwandlung unseres Wesens (Metamorphose) zielt darauf ab. Solche Texte halten uns einen Spiegel vor die Augen und zeigen uns das Potenzial für weiteres Wachstum auf.
Unsere Hauptspannung ist, dass wir zwischen Himmel und Erde leben. Der Kopf im Himmel, die Füsse auf der Erde. Gleichzeitig im Schon-Jetzt und Noch-Nicht. Das Reich Gottes hat schon begonnen, aber es ist noch nicht vollendet. Jesus ist nach seinem Erdendasein zu seinem Vater zurückgekehrt. Doch Er hat uns nicht allein zurückgelassen, sondern hat uns einen Beistand gegeben. Letzten Monat haben wir Pfingsten und somit die Sendung des Heiligen Geistes gefeiert. «Der Heilige Geist ist gewissermassen eine Anzahlung, die Gott uns macht, der erste Teil unseres himmlischen Erbes; Gott verbürgt sich damit für die vollständige Erlösung derer, die sein Eigentum sind. Und auch das soll zum Ruhm seiner Macht und Herrlichkeit beitragen» (Epheser 1,14 NGÜ).
Dieser Geist bewirkt zwei Dinge, die wir in den Spannungen des Alltags dringend brauchen: Eine zuversichtliche Hoffnung (Kolosser 1,27) und die Verwandlung unseres Wesens (2Korinther 3,18). Herr Jesus Christus, erfülle uns von neuem mit deinem Heiligen Geist!
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